Die Loki fährt zum Auftakt drei Punkte ein
Die Loki fährt zum Auftakt drei Punkte ein
Nach einer gefühlt ewigen Sommerpause und damit einer gigantischen Durststrecke ohne Wettkampf-Unihockey ging es für die Loki Stäfa endlich wieder auf Punktefahrt. Die neue Saison wurde schon lange erwartet, ja gar ersehnt.
Zwar hatten einige Spieler (Namen der Redaktion bekannt) noch akuten Trainingsrückstand, doch dies vermögen gerade die Routiniers mit ihrer Klasse wettzumachen. Die Breite im (virtuellen) Kader ermöglicht es dem Staff, die Rohdiamanten aus der Nachwuchsabteilung nach und nach nachzunehmen und zu integrieren. So gaben in der ersten Runde gleich zwei A-Junioren ihren Einstand für die Grossfeld-Equipe.
Die sonntägliche Exkursion führte dieses Mal nach Mörschwil in die Bodensee-Region. Der Anfahrtsweg war im Vergleich zur Absenzenliste (siehe Bemerkungen) deutlich kürzer. In der Sporthalle Seeblick - ein wahres Bijou der Breitensport-Infrastruktur - wollte die Loki natürlich gewinnen. Nach einer von viel Pathos, einigen Fach- sowie Kraftausdrücken geprägten Ansprache des Commisario tecnico Schumacher flitzte der weisse, löchrige Kunststoffball wieder über den Hallenboden.
Überzeugt zum Startsieg
Mit Herisau kam ein echter Brocken als Startgegner. Die Appenzell-Ausserrhödler waren letzte Saison nicht nur beim Durchschnittsalter, sondern auch in der Tabelle relativ weit oben mit dabei.
Und da ist ja noch ihr USP, ihr Erkennungsmerkmal. „Ja det wos schön isch, ja det wos geil isch, det wo Herisau dihei isch“, hallte es durch die Halle, so dass sich Hühnerhaut bildete. Beim Singen macht den Herisäuen keiner was vor.
Das Loki-Einlauflied „der Zug hat keine Bremse“ verfehlte seine Wirkung aber auch nicht. Die Stäfner waren vom ersten Bully an parat. Vetsch trug sich als Erster in die Torschützenliste ein. Danach präsentierte Altmeister Yannik Franchini eine Stilstudie des Rechtwinkelabschlusses. Leider gibt es keinen Eintrag im Bilderbuch, da kein Fotograf und da alles viel zu schnell ging. Und „Zweimal“ machte seinem Rufnamen alle Ehre und liess es noch ein zweites Mal im Netz zappeln.
Damit war der angestrebte Startsieg im Trockenen. Es war ein verdienter Erfolg. Die Loki war die bessere, aktivere Mannschaft. Offensiv kamen die Seebuben oft in die gefährliche Zone, zeigten gefällige Spielzüge und nutzten die Möglichkeiten, Defensiv liess man wenig zu und bescherte Goalie Renato Crivelli so ein mehr als gelungenes Debüt.
Loki Stäfa : Herisau 3:1
Tore Loki: Vetsch (Payer), Y. Franchini (Spycher), Y. Franchini (Schumacher)
Remis in der Schlacht der ewigen Rivalen
Gegen den Erzrivalen, die Ritter aus dem Zürcher Oberland, wurde es wieder einmal eine Schlacht. Es war kein wirklich schönes Spiel. Geprägt wurde es stattdessen viel mehr vom Kampf. Teilweise war das mehr Hornussen und Degenfechten. Die Riders schafften es, mit ihrer Physis, das Spiel der Lokianer phasenweise zu zerstören.
Nach dem Torspektakel beim Trainingsspiel am Donnerstag zeichnete sich im Ernstkampf lange eine Nullnummer ab. Gegen Ende des zweiten Durchgangs gingen die Riders plötzlich in Führung. Auf der Spielerbank wurden schon über Massnahmen wie ein Time-Out oder Goalie raus diskutiert. Doch dann glich Yannik Franchini mit einem satten One-Timer Minuten wieder aus. Die Stäfner hatten den Druck aufrechterhalten und sich belohnt.
Das 1:1 entsprach auf alle Fälle dem Spielverlauf. Ein knapper Loki-Triumph, wie am Donnerstag, wäre auch nicht unbedingt gestohlen gewesen. Erneut überzeugte Stäfa vor allem mit der Defensivleistung und hielt in den Zweikämpfen dagegen. An der Abstimmung und den Automatismen gilt es wie immer noch zu feilen.
FBR Riders : Loki Stäfa 1:1
Tor Loki: Y. Franchini (L. Franchini)
Im Einsatz für die Loki: Crivelli: de Conti, Spycher, Jocham, Kuhn, Y. Franchini, L. Franchini, Schumacher, Huber, Payer, Vetsch, Bruderer.
Bemerkungen:
Ausgezeichnet mit dem gelben Bändel: Renato Crivelli für eine starke Torwartleistung beim Meisterschaftsdebüt
Loki Stäfa ohne Maurin Kerst (Vaterschaftsurlaub), Dani Fürst (verletzt), Matthias Jost (Demontage Wahlplakate Flavien Gousset), Silvan Habegger (Wasabi-Vergiftung), Jérome Kurz (Ausgangsverbot respektive Kurzleinenpflicht), Joël Kurz (repräsentative, präsidiale Verpflichtungen), Florian Danninger & Sebastian Eschenlohr (Vertiefungsausbildung Privatschule domino servite), Raphael Meli (Ausschaffung), Sven Hottinger (Hausarrest), Jonas Kobelt (Flitterwochen auf Vereinskosten), Manuel Kühne & Michi Engel (Dienst am Vaterland), Mark Sturzenegger (Degustation Stäfner Qualitätsweine).