Herren GF Runde Altendorf

Stäfa mischt weiter vorne mit

03.02.2025

Beim Gastspiel in der March konnte die «Loki» das Punktemaximum einfahren. Damit bleiben die Stäfner weiterhin auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze.

Es war nicht unbedingt die leichteste Aufgabe auf Erden, die Spieler unmittelbar nach der bitteren Niederlage im Topspiel gegen die Floorball Riders wieder auf die nächste Meisterschaftsrunde zu fokussieren.

Doch dies gelang den Verantwortlichen prima. Vielleicht sorgte die Einladung am Freitag zu einem Umtrunk anlässlich des Wiegenfests von Coach Luca Franchini in die eigene Behausung für ein bisschen Extra-Motivation beim einen oder anderen. Auf jeden Fall waren die Lokianer am Sonntag motiviert bis in die Haar-, Zehen-, und Fingerspitzen. Und gerade die Fingerspitzen sind dabei besonders wichtig.

Vetschs Angriff auf die Scorerliste

Im ersten Spiel gegen die Züri Oberland Pumas war ein Sieg für die Loki Pflicht, aber eben, jedes Spiel muss zuerst gespielt und gewonnen werden. Die Stäfner waren von Beginn an überlegen, hatten mehr Ballbesitz und erspielten sich Unmengen an Chancen.

Der pfeilschnelle Flügel Niels Vetsch pulverisierte die Defensive der Zürcher Oberländer praktisch im Alleingang. Und er war es auch, der das Skore eröffnete. Vetsch sollte sich an diesem Sonntag in der internen Scorerliste noch weit nach oben katapultieren…

Zunächst erhöhte Luca Franchini kurz vor der Pause auf 2:0. Da konnte sich Lorenzo Schumacher einen Assist gutschreiben lassen, später liess er dann auch noch ein Tor folgen. Ein richtiges Gnomengoal, wie aus dem Lehrbuch. Es war im Übrigen nicht das einzige Gnomengoal in dieser Partie.

Jedenfalls entzückte dieser einmal mehr abgebrühte Auftritt Schumachers natürlich den Vertreter der «stampa sarda» in der Altendorfer Mehrzweckhalle. «Schumacher magistrale!», sollte er später in den individuellen Einzelkritiken zu den Spielern schreiben. Er fand aber auch über andere Akteure lobende Worte: «Vetsch un bomber», «Crivelli un muro», «Fratelli Franchini fantastici, pero troppe occasioni». Mit letzterer Bemerkung spielte der Sportreporter auf die Chancen-Auswertung an.

Solide Chancen-«Entwertung»

Die Kaltblütigkeit der Stäfner vor dem gegnerischen Gehäuse war nämlich eher wenig betörend. Die Chancen-«Entwertung» funktionierte bei Stäfa allerdings phänomenal. Chancen hüben wie drüben, aber die Klure wollte vergleichsweise selten rein.

Effizienz ist wohl für die meisten Loki-Akteure ein Fremdwort – der Begriff stammt ja auch aus dem Lateinischen «efficientia = Wirksamtkeit respektive «efficere» = bewirken. Mit etwas mehr Effizienz im Torabschluss hätte es auch locker 7:0 stehen können. Aber wie sagte einst der hochgradig eloquente Fussballgott Lothar Matthäus: «Wäre, wäre, Fahrradkette».

Loki-Torwand Renato Crivelli hätte seine Maske zwischendurch auch mal abziehen können. Doch er dachte sich: «Es ist ja schliesslich Fasnacht hier in der March. Dann behalte ich das Teil halt an». Im zweiten Durchgang hatte Crivelli dann plötzlich doch noch Beschäftigung, als die Loki mustergültig in einen Konter hineinlief und es zu einer Eins-gegen-Eins-Situation kam. Der Puma-Stürmer verzog seinen Schuss aber deutlich. So Crivelli konnte am Ende einen souveränen Shutout verbuchen.

Loki Stäfa – Züri Oberland Pumas 4:0 (2:0)

Tore Loki: 11. N. Vetsch (J. Eschenlohr), 16. L. Franchini (L. Schumacher), 33. N. Vetsch (J. Eschenlohr), 40. L. Schumacher (Y. Franchini).

Erwartungsgemäss war dann das Kräftemessen mit den Gastgebern der Red Devils March-Höfe die grössere Herausforderung. Im ersten Spiel in dieser Saison gab es ein Untentschiede. Die Spannung war deshalb gross.

Das Spiel war umkämpft. Gerade vor den Toren schenkten sich die beiden Team zu Beginn nicht sonderlich viel, obwohl ja eigentlich in vielen Geschäften Ausverkauf wäre. Im Verlaufe der Partie war den Märchlern dann aber die mutmassliche Fasnachts-Müdigkeit anzumerken. Die Red Devils waren im Überzahlspiel etwa gleich ineffizient wie Italien beim Abbauen der Staatsverschuldung.

Eleganz wie beim Hochzeitstanz

Bei der Loki lief es flüssiger. Daniel Fürst erzielte den Führungstreffer und legte später noch einen Treffer nach. Da war er zur Stelle, wenn man ihn braucht: der Stock Gottes gewissermassen. Welch ein Segen für Stäfa. Ein anderer, der brillierte, war Ronco Siffredi De Conti. Er lieferte gleich zwei Vorlagen.

Dazwischen spielte sich Bölle Mau mit einer Eleganz durch die gegnerischen Reihen, die man zuletzt von ihm bei seinem Hochzeitstanz gesehen hatte. Und die Franchinis besorgten mit je einem Tor den Rest.

In der Defensive spielte Raffael Meli nach dem Credo eines stolzen Grenzwächters. Er liess keinen passieren. Und wenn es hart auf hart kam, wies er den Gegner mit einem sauberen «Push back» in die Schranken.

Und so bilanzierte die «Unione Sarda» folgerichtig: «Primo spettacolo gnomissimo, en seguito spettacolo golissimo nella sala multifunziola di Altendorf». Es war wahrhaftig zuerst ein Fest der Gnomengoals und später ein reines Torfestival.

Loki Stäfa – Red Devils March-Höfe 5:2 (2:1)

Tore Loki: 6. D. Fürst (Y. Rhyner), 17. M. Kerst (R. De Conti), 21. L. Franchini (L. Schumacher), 29. D. Fürst (R. De Conti), 33. Y. Franchini.

Im Einsatz für die Loki: R. Crivelli, M. Engel; F. Danninger, R. De Conti, S. Jocham, S. Habegger, Y. Rhyner, S. Hottinger, R. Meli; Y. Franchini, L. Franchini, L. Schumacher, N. Vetsch, M. Kuhn, J. Eschenlohr, M. Kerst, J. Kurz, D. Fürst.

Womit wir bei dem Absenzen wären. Da wäre zum einen einmal Marco Huber. Er wurde mangels Trainingspräsenz nicht berücksichtigt. Da halfen selbst unmoralische Angebote an die Coaches nichts mehr. Der Trainer-Stab blieb da knallhart.

Und so gesellte sich Huber halt zu Loki-Präsident Kurz und Frau Coach auf die Tribüne. Ob der Grund für die präsidiale Präsenz auf der Tribüne rein vereinstechnisch und sportlich war, konnte nicht vollständig eruiert werden. Möglicherweise liebäugelt Kurz mit einer Kandidatur für den Bundesrat und zog deshalb vor, sich an einem hundskommunen Sonntagnachmittag unter den gemeinen Pöbel zu mischen. Ein Blick auf die Trainingsstatistik zeigt übrigens: Der angeschlagene Kurz hat dieses Jahr mehr Trainings absolviert als Huber, aber dies nur am Rande.

Verletzungs-Ursache Spinning-Velo?

Bitter für die Loki war gewiss der Ausfall von Bäschteli Eschenlohr. Der polyvalent einsetzbare Loki-Edeltechniker musste sich für diese Runde dispensieren lassen. Der offiziellen Version zufolge laboriert er an einer Verletzung. Konkret soll er sich auf dem Spinning-Velo im Fitnessstudio eine Oberschenkel-Zerrung zugezogen und zusätzlich auch noch vom Spining-Velo gestürzt sein . Eine fundierte medizinische Untersuchung liegt jedoch noch nicht vor.

Und so brodelt die Gerüchteküche, wie Lorenzo Schumachers Pasta-Wasser, nachdem er dieses am Vormittag für die Farfalle al pomodoro aufgesetzt hatte. Übrigens: Die wichtigsten Prinzipien zum Pasta-Wasser gibt es bald nachzulesen in Schumachers Meisterwerk «Mai basta pasta». Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni soll sich indes bereits eine Ausgabe vorbestellt haben, um entsprechend gewappnet zu sein für den nächsten Pasta-Schmaus mit ihren Ministern.

Doch zurück zu Sportkamerad Eschenlohrs mysteriöser Verletzung. Darum ranken sich nun natürlich zahlreiche Mythen und Legenden. Auch soll Companion Florian Danninger noch versucht haben, Bäschteli mit einer «Güx»-Kur rechtzeitig für die Runde fit zu kriegen, aber Wunderheilungen fallen halt in den Kompetenzbereich anderer Personen…

Auch gibt es Anhänger der Theorie, wonach Bäschteli seine Blessur nur vorgetäuscht haben könnte, vielleicht um einen wichtigen sonntäglichen Termin wahrzunehmen: den Geburtstag der Freundin, einen Brunch im Hotel Dolder, die Steuererklärung oder sonst etwas. Da laufen die Recherchen bislang ins Leere.

Auf alle Fälle kam diese Verletzung natürlich zur Unzeit. Und damit kommen wir zu einem kleinen Ranking der dümmsten Sportler-Verletzungen aller Zeiten:

Platz 5:

Leon Andreasen. Der Spieler von Hannover 96 zog sich eine schwere Schnittverletzung zwischen Daumen und Zeigefinger zu, als er ein Paket mit einem Messer öffnen wollte.

Platz 4:

Jari Litmanen. Der finnische Fussballspieler erlitt eine Netzhautverletzung, als der Sportchef ihm beim Öffnen einer Flasche den Korken ins Auge schoss.

Platz 3:

Claude Giroux. Der kanadische Eishockeyspieler und damaliger Captain der Philadelphia Flyers verletzte sich beim Golfspielen. Er traf den Ball nicht perfekt, wodurch der Golfschläger zerbrach. Ein Splitter des Schafts drang dabei in seinen Zeigefinger ein.

Platz 2:

Nicolai Müller. Der Spieler des Hamburger SV riss sich das Kreuzband, als er seinen für ihn charakteristischen «Propeller-Torjubel» ausführte.

Platz 1:

Santiago Canizares. Der Torhüter des FC Valencia erlitt einen Sehnenriss im Fuss, als er versuchte, eine herunterfallende Parfümflasche mit dem Fuss abzufangen. Aufgrund dieser kuriosen Verletzung im Badezimmer, verpasste Canizares die Fussball-Weltmeisterschaft 2002.

Weiter an zweiter Stelle

Zurück zur Loki. Diese ist durch die beiden Siege weiterhin mittendrin im Rennen um die vorderen Plätze. Und für die Freunde der präzisen Arithmetik natürlich noch der Hinweis: mit diesen beiden Vollerfolgen ist der Punkteschnitt von 1,5 pro Partie wiederhergestellt.

Bemerkungen: Loki-Präsident Joel Kurz glänzte mit präsidialer Präsenz. Frau Coach ebenfalls auf der Tribüne. Loki-Legende Prof. Dr. Mathias (T)Jost abwesend (unter den Gaul gekommen). Loki ohne Bachmann C. (Aquafit Basiskurs ohne Flügeli), Bästeli Eschenlohr (muskuläre Probleme), Marco Huber (untertrainiert), Kassenwart Jonas Kobelt (pränataler Vaterschaftsurlaub), Timo Payer (Wiederholung Kochkurs «Tiptopf für Einsteiger»), Lukas Schinzel (Arrangement Musiknoten Goldinger Goldsprenger), Oli Sonderegger (Vitamin D Kur «Down Under»).


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